NZZ / Miriam Scherer

amazonDer starke Franken macht das Einkaufen in den Nachbarländern besonders attraktiv. Nicht immer reicht die Zeit für eine ausgiebige Einkaufstour jenseits der Grenze, so dass Versandhäuser eine mögliche Alternative darstellen. Allerdings hat der Empfänger von Lieferungen aus dem Ausland hohe Versand- und Zollkosten zu tragen (siehe Zusatztext). Paketshops im grenznahen Ausland wollen dem entgegenwirken.

Das System funktioniert folgendermassen: Die in der Schweiz wohnhaften Empfänger registrieren sich auf der Homepage der Paketshops und bekommen eine Lieferadresse in Deutschland zugewiesen. Dorthin wird die betreffende Sendung geschickt, der Empfänger holt das Paket eigenhändig im jeweiligen Shop ab und muss dafür eine nach Grösse des Pakets abgestufte Gebühr berappen.
Steigende Nachfrage

Der Europaketshop hat als erster in Deutschland begonnen, diese Dienstleistung für Schweizer Kunden anzubieten. Die Idee ist gemäss Geschäftsleiter Fuat Bulut aufgrund der Nachfrage entstanden. Während er für einen privaten Paketdienst tätig war, sei er insbesondere von Schweizer Kunden angefragt worden, ob sie diesen Geschäftsstandort als Lieferadresse angeben könnten. Daraufhin hat sich Bulut vor sechs Jahren selbständig gemacht.

Das Unternehmen verfügt über acht Mitarbeiter, hat seinen Sitz in Baden und zwei Paketshops in Deutschland, nahe der Schweizer Grenze. «Die Nachfrage nimmt stetig zu», sagt Geschäftsleiter Fuat Bulut und führt dies darauf zurück, dass gewisse Produkte in Deutschland weit billiger verkauft werden als in der Schweiz.

«Ohne die teilweise massiven Preisdifferenzen wäre es weniger lukrativ, Produkte im Ausland zu bestellen», sagt André Bähler von der Stiftung für Konsumentenschutz. Viele Empfänger wüssten jedoch nicht, dass die Spediteure bzw. die Post Bearbeitungsgebühren für die Zollabfertigung von Paketen verlangten. «Die Verzollung ist für die Spediteure sicherlich mit einem gewissen Aufwand verbunden», sagt Bähler. Deshalb sei es legitim, diese Auslagen dem Empfänger in Rechnung zu stellen. Es stelle sich jedoch die Frage nach dem angemessenen Betrag. Gemäss Bähler verlangen einige Spediteure überrissene Gebühren. «Das Hauptproblem ist jedoch die fehlende Information.» Wüssten die Konsumenten im Vornherein, welche Auslagen mit einem Paket aus dem Ausland verbunden sind, würden sie das entsprechende Produkt unter Umständen in der Schweiz beziehen. Gemäss Bähler können die zusätzlichen Gebühren in Einzelfällen dazu führen, dass die Konsumenten im Endeffekt nicht vom Preisunterschied profitieren.

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